Zum ersten Mal seit der Förderkreis zur Rettung der Wiehltalbahn im Jahre 1999 den Betrieb auf der Wiehltalbahn wieder aufgenommen hat, ist im Jahre 2020 kein Zug auf der Strecke gefahren! Das liegt im Wesentlichen an den Auswirkungen der Corona-Pandemie. Der Bergische Löwe musste auf behördliche Anordnung im Schuppen verbleiben, was für die Kollegen des Eisenbahmuseums Dieringhausen einen herben Verlust bedeutet.

Im Sommer 2020 wäre es fast wieder zu einem Neustart für den touristischen Dampfzug mit der Lok "Waldbröl" gekommen, doch nach zwei Brandstiftungen auf der großen Bielsteiner Wiehlbrücke musste die Brücke für den Eisenbahnverkehr gesperrt werden. Dazu mehr im folgenden Abschnitt.

Streckeninfrastruktur

Zu den unerfreulichen Ereignissen des Jahres 2020 gehören neben der Corona-Pandemie zwei Schwellenbrände auf der großen Bielsteiner Wiehlbrücke am 24.06. und 05.08.2020. 

große Bielsteiner Wiehlbrücke

große Bielsteiner Wiehlbrücke

 

Auf Grund starker Rauchentwicklung hatten Anwohner den Löschzug Bielstein / Weiershagen der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Wiehl alarmiert. 

starke Rauchentwicklung auf der Brücke

starke Rauchentwicklung auf der Brücke

 

Die Feuerwehrleute konnte die Brände auch jeweils in kurzer Zeit löschen. Bei den Bränden handelt sich aller Wahrscheinlichkeit nach um Brandstiftungen.  

Die Feuerwehrleute konnte die Brände jeweils in kurzer Zeit löschen

Die Feuerwehrleute konnte die Brände jeweils in kurzer Zeit löschen

 

Die Schwellen weisen nun starke Brandschäden auf. Die Brücke wurde bis zu einer Schwellenreparatur vom Betriebsleiter der Rhein-Sieg-Eisenbahn (RSE) für den Zugverkehr gesperrt. 

Die Schwellen weisen nun starke Brandschäden auf

Die Schwellen weisen nun starke Brandschäden auf

 

Dadurch konnten die für August und September geplanten Dampfzugfahrten des Bergischen Löwen nicht stattfinden.

Der Förderkreis arbeitet intensiv an einer Lösung des Problems. Glücklicherweise hat der Förderkreis im Jahre 2018 gebrauchte Brückenbalken bei der Erneuerung der Aggerbrücke in Osberghausen an der DB Strecke sichern können. Der Austausch der Brückenbalken ist eine ziemlich aufwändige Arbeit. Die Auswechslung der speziell angepassten Schwellen würde laut den Angeboten zweier Bahnbaufirmen eine mittlere fünfstellige Summe kosten. Geld das der Förderkreis nicht hat. Daher wurde die Landespolitik um Hilfe gebeten.

Erneute Landesförderung für Wiehltalbahn - Sanierung der Eisenbahnbrücke über die Wiehl in Bielstein kann beginnen

Der Förderkreis zur Rettung der Wiehltalbahn kann sich über eine erneute Förderung aus dem Landesförderprogramm „Verkehrshistorische Kulturgüter“ freuen. Am 22.01.2021 traf die erfreuliche Nachricht aus dem Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung in Düsseldorf im Oberbergischen Kreis ein.

Gefördert wird die Sanierung der großen Flussbrücke über die Wiehl in der Nähe der Bielsteiner Brauerei. Die Brücke musste im Sommer letzten Jahres für den Eisenbahnverkehr gesperrt werden, nachdem es dort zweimal gebrannt hatte und Brückenbalken stark beschädigt worden waren. Eine im Nachgang durchgeführte Bauwerksuntersuchung durch einen Sachverständigen erbrachte weitere altersbedingte Schäden an der im Kern über 100 Jahre alten Stahlbrücke.

„Es war schnell klar, dass die Sanierung der Brücke mit den Möglichkeiten eines gemeinnützigen Vereins nicht leistbar sein würde, weder personell noch finanziell“, so der Vereinsvorsitzende Gerhard Mansel.

Allerdings ist eine rasche Sanierung der Brücke sehr wünschenswert. Aufgrund der Eingleisigkeit der Wiehltalbahnstrecke ist durch die Sperrung der Brücke, die sich zeimlich am Anfang der etwa 30 km langen Strecke bei km 3,9 befindet, derzeit kein Zugverkehr auf der Strecke möglich.

Für den touristischen Dampfzug „Bergischer Löwe“ mit der historischen Dampflok „Waldbröl“ ist die Wiehltalbahnstrecke praktisch die einzig erreichbare Einsatzstrecke. Insofern bedeutet die Sperrung der Brücke einen großen Schaden für dieses gut etablierte touristische Angebot im Oberbergischen Kreis.

Außerdem liegen der RSE die Anfragen von vier Firmen für Holztransporte auf der Strecke vor - ein Jahr lang und dreimal wöchentlich ist der aktuelle Plan, so Walter Zienow, Geschäftsführer der RSE und stellv. Vorsitzender des Förderkreises. Bis die Brücke wieder befahrbar ist, sollen die Holztransporte von Osberghausen starten. "Besser wäre es aber von Oberwiehl oder Waldbröl aus", so Zienow.

Nach der Erstellung eines Sanierungskonzeptes und der Einholung entsprechender Angebote von Fachfirmen konnte sich der Förderkreis um eine erneute Landesförderung bewerben. Der Landtag des Landes Nordrhein-Westfalen hatte erst im Dezember letzten Jahres das vor zwei Jahren erstmals gestartete Förderprogramm auf 700.000 Euro aufgestockt.

Wir möchten uns an dieser Stelle ganz herzlich bei Ministerin Ina Scharrenbach und auch beim Oberbergischen Landtagsabgeordneten Bodo Löttgen für ihren Einsatz für die Wiehltalbahn bedanken“, so Gerhard Mansel weiter.

Die Zusage über die Förderung kommt gerade zur rechten Zeit, um die jetzt notwendigen Schritte zur Sanierung der Brücke einzuleiten.

Bei aller Freude über die Förderung bleibt jedoch immer noch eine Finanzierungslücke für diese Maßnahme. Von den geplanten Gesamtkosten in Höhe von rund 115.000 Euro werden maximal 70 % - also rund 80.000 Euro - gefördert. Bei einer geplanten Eigenleistung des Vereins von rund 9.000 Euro bleibt also immer noch eine Finanzierungslücke von rund 25.000 Euro übrig, die noch geschlossen werden muss.

Wir hoffen sehr, dass es uns gelingt, viele Spender zu motivieren, einen finanziellen Beitrag zur Sanierung der Brücke zu leisten“ gibt sich der Vereinsvorsitzende optimistisch.

Spenden zur Sanierung der Eisenbahnbrücke über die Wiehl in Bielstein bitte unter Angabe des Verwendungszwecks "Sanierung Eisenbahnbrücke Bielstein" auf eines unserer Spendenkonten:

Volksbank Oberberg e.G.
IBAN: DE 55 3846 2135 1005 5550 15
BIC: GENODED1WIL

oder

Kreissparkasse Köln
IBAN: DE60370502990350550349
BIC: COKSDE33XXX